Col des Mosses – Tour de France
Der Col des Mosses verbindet die Region Gruyère mit der Genfer See Region. Im Nordosten besteht aber auch eine direkte Anbindung nach Gstaad und zum Berner Oberland, welches man über den Saanenmöser Sattel erreicht.
Die Talorte des Col des Mosses
Eigentlicher Talort für den Pass im Norden ist Château-d‘Oex. Im Süden ist das nicht so eindeutig. Man könnte Aigle im Rhonetal als Talort betrachten, aber bei Le Sépey gabelt sich die Straße und führt zum einen hinauf zum Col des Mosses, zum anderen aber auch weiter bis zum Col du Pillon.
Fahrradtour über den Col des Mosses
Meine Fahrradtour beginnt in Bulle und endet in Montreux. Sie folgt somit in Teilen dem Etappenverlauf der Tour de France, die 2022 ebenfalls über den Col des Mosses führt. Einige Stunden vor dem Fahrerfeld der Profirennfahrer habe ich den Col des Mosses in Angriff genommen.
Nationale Fahrradrouten Nr. 4 und 9
Kurz nach Gruyères folgt diese Fahrradtour zunächst einmal den nationalen Fahrradrouten Nr. 4 (Alpenpanorama-Route) und Nr. 9 (Seen-Route). Davor folgte ich der Hauptstraße Nr. 190, würde aber empfehlen, bereits in Bulle nach den Wegweisern für die Route Nr. 9 Ausschau zu halten. Die nationalen Fahrradrouten führen im Intymanon durch die Dörfer die auf Hochterrassen östlich der Sarine / Saane liegen. Bei der Durchfahrt von Grandvillard und Lessoc lohnt es aufmerksam die Bebauung zu betrachten oder kurze Pausen einzulegen. Beim Stausee Lac de Lessoc führt eine alte Holzbrücke über eine enge Klamm des ehemaligen Flusstals. Dafür bedarf es aber einer kleinen Abweichung von der Fahrradrouten, um nach der Brücke auf der Hauptstraße nach Montbovon die Fahrt fortzusetzen. Nach ein paar Kilometern kann man die Hauptstraße nochmals verlassen und der Fahrradrouten Nr. 9 bis zur Ortschaft Les Moulins folgen. Übrigens der Talort für den Col des Mosses wenn man aus dem Gruyères kommt.
Col des Mosses angenehm zu fahren
Der Col des Mosses ist recht angenehm zu fahren, zu mindestens wenn man ihn aus dem Gruyère kommend anfährt. Ab Les Moulins geht es zunächst einmal gute 200 Höhenmeter nach oben. Die Steigung ist so, dass man den kleinsten Gang nicht in Anspruch nehmen muss. Nach dieser Rampe geht es nahezu flach über mehrere Kilometer nur 50 Höhenmeter hoch, bis man L‘Etivaz erreicht. Nun folgt die zweite Rampe mit knapp 250 Höhenmetern und vergleichbarer Steigung wie in der ersten Rampe. Nach einem ersten Scheitelpunkt geht es leicht bergab, dann ein Stück weit eben, bevor man mit ein paar Kurven nochmals hinauf bis zur endgültigen Passhöhe auf 1445 Metern steigt.
Der langgezogene Sattel der Passhöhe des Col des Mosses ist mit Restaurants, Skiliften und einem großen Parkplatz ausgestattet. Gestärkt geht es ab jetzt nur noch bergab – 18 Kilometer und 1050 Höhenmeter. Dann steht man in Aigle im Rhonetal. Mit der Bahn kommt man hier gut weg.
Mein Tipp für eine gelungene Rundreise
Es bietet sich aber an, mit dem Rad noch bis nach Montreux zu radeln. Vorbei am Schloss Chillon – eine der Top-Sehenswürdigkeiten der Schweiz – kommt man nach Montreux.
Mit den Zügen der MBO kann man die phantastische Bahnreise auf den Gleisen der Golden Pass Line zurück nach Bulle antreten.
Col des Mosses und die Tour de France
Für meine Fahrt über den Col des Mosses habe ich den Tag gewählt, an dem auch eine Etappe der Tour de France 2022 über den Pass führte. Außer den Profis und mir waren unzählige Hobbyrennfahrer auf der Strecke unterwegs. Eine ausgesprochen hohe Rennraddichte. E-bikes waren rar und mit einem klassischen Trekkingbike habe ich sonst niemanden gesehen.
Noch vor 10:30 Uhr bin ich in Les Moulins in den Passanstieg eingefahren. Zu dieser Zeit war die Straße noch offen und entsprechend hoch war der Kfz-Anteil am Verkehr. Gleichzeitig saßen aber auch schon wirklich viele Zuschauer am Fahrbahnrand, im Schatten, unter Schirmen und Vorzelten und auch in der prallen Sonne. Sportliche Radler, Freundescliquen, Familien, oft über drei Generationen hinweg. Durch diese rege Kulisse war die Auffahrt kurzweilig. Vereinzelt gab es schon mal Testapplaus, kurze small-talks wurden geführt und einmal wurde mir auch ein Sekt zum Endspurt gereicht. Eine durchaus beeindruckende Kulisse. Die Straße wurde dann ab 11:15 für den Verkehr gesperrt. Die Passhöhe erreichte ich gegen 12:15 Uhr und es begannen gute drei Stunden Wartezeit, bis das Feld über die Passhöhe rauschte.
Kurzweil durch die Werbekarawane der Tour de France
Ca. 75 Minuten vor dem Feld passierte die Werbekarawane die Strecke. Eine unterhaltsame, leicht karnevalistische Show, die aber viel zu schnell vorüber ist. Da der Col des Mosses eine Skistation ist, war für die Versorgung der Radsportfans bestens gesorgt. An unzähligen Biertischgarnituren wurde gegessen und getrunken. Ein kleines Volksfest, zu dem viele Radsportfans auf den Berg gekommen waren.
Nachdem der Besenwagen durch war, musste man noch ein bisschen warten, bevor man mit dem eigenen Fahrrad auf der Abfahrt den Profis folgen konnte.
Karte und Profil
Die genaue Route mit Karte und das Profil für die Tour über den Col des Mosses findest du über diesen Link