Mit der Eisenbahn durch die Schweiz
Bei der Durchführung individueller Radreisen in der Schweiz ist die Eisenbahn ein unverzichtbares Hilfsmittel. Doch darüber hinaus sind die Schweizer Eisenbahnen ein faszinierendes Erlebnis, dass an und für sich schon eine Reise wert ist.
Das Schweizer Eisenbahnnetz umfasst rund 5000 Kilometer Eisenbahnstrecke.
Die SBB (Schweizer Bundesbahnen) decken davon ca. 3000 km ab, die Privatbahnen fahren auf 2000 km. Auf 150 km steigen Bergbahnen in die Höhen. Die Schweiz hat das dichteste Netz Europas.
SBB und private Eisenbahn in der Schweiz
Die SBB hat zwar das größte Streckennetz, aber es gibt in der Schweiz noch immer viele Privatbahnen. 40 private Bahngesellschaften befördern 13% aller Zugreisenden. Die Privatbahnen unterhalten ein Streckennetz von 2000 km Länge mit über 1000 Haltestellen oder Bahnhöfen. Sie betreiben sowohl Schmal- als auch Normalspurlinien.
Die Gründe für den Bau der verschiedenen Bahnlinien waren unterschiedlich. Einige wurden als Touristenattraktionen gebaut, andere hatten und haben die Funktion, abgelegene Orte mit den Hauptlinien zu verbinden. Die Strecke Bière-Apples- Morges wurde speziell für die Verschiebung von Truppen und Armeematerial gebaut. Die Einwohner des Vallée de Joux errichteten eine Bahn, um Eis, das sie bis nach Paris verkauften, aus den gefrorenen Seen zu transportieren.
Tourismus dank Eisenbahn und Bergbahn
Die Geschichte der Bahn ist auch die Geschichte des Aufstiegs der Schweiz zu einer der beliebtesten Feriendestinationen der Welt.
Bereits um 1870 gehörte die Schweiz zu den beliebten Reisezielen von Europas Eliten. Natürlich gehörten zu einer Schweizreise auch die Berge, eine Gipfelbesteigung galt als Krönung des Schweizurlaubs. Doch nicht alle Touristen wollten oder konnten dies aus eigener Kraft bewältigen.
Zahnradbahnen erobern die Schweizer Berge
Wie also konnte man die Berge mechanisch erschliessen? Zunächst keine einfache Aufgabe für die Techniker und Ingenieure dieser Zeit. Normale Lokomotiven kommen bei einer Steigung von mehr als zehn Prozent ins Gleiten. Es war schließlich Niklaus Roggenbach gelungen, ein neuartiges Antriebssystem zu entwickeln: Ein unter der Lokomotive angebrachtes Zahnrad soll in eine am Boden befestigte Zahnschiene greifen und so wesentlich steilere Strecken ermöglichen. 1869 beginnt er mit dem Bau einer Bahn auf die Rigi. Die Rigi, Königin der Berge, war damals der touristisch wichtigsten Berg der Schweiz. Touristischer Bahnverkehr hier, während der Gotthardpass nach wie vor nur mit Kutschen befahren wurde, das Auto noch gar nicht erfunden ist und die Schweiz auf ihr erstes Elektrizitätswerk wartet.
Die erste Standseilbahn der Schweiz verkehrt ab 1877 zwischen Ouchy und dem Bahnhof von Lausanne
Heute sind in der Schweiz nahezu 60 Standseilbahnen in Betrieb. Die längste befindet sich, nebenbei noch vermerkt, zwischen Sierre und Montana und weist eine Strecke von 4,2 Kilometern auf.
Mit touristischen Zügen durch die Schweiz
Weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind heute die legendären Touristenzüge Glacier Express, Bernina Express und die Golden Pass Line. Sie verkehren durchweg auf Strecken auf denen gleichzeitig der ganz normale Linienverkehr im Stundentakt stattfindet. Das bedeutet, man kann die legendären Linien problemlos auf eigene Faust und etwas günstiger, dafür aber nicht so luxuriös bereisen.
Erlebnisse aus dem Bahnland Schweiz
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