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Rhein Fahrradtour

Rhein – der Ostfluss aus dem Wasserschloss

Recht zentral im Schweizer Bundesgebiet, im Hochgebirge rund um das Gotthardmassiv, haben die vier großen Flüsse der Schweiz ihr Quellgebiet. Am Furkapass entspringt die Rhone, die direkt nach Westen fließt. Anfangs noch als Rotten, später dann als Rhone fließt sie durchs Wallis.  Nach der Passage des Lac Léman und nach insgesamt 264 Kilometern in der Schweiz verschwindet sie dann endgültig in Frankreich . Am Nufenenpass entspringt der Ticino der sich in der Schweiz auf seinem 91 Kilometer langen Lauf ausschließlich durch den Kanton Tessin nach Süden windet. Am Grimselpass schließlich hat die Aare ihr Quellgebiet und verlässt das Hochgebirge in Richtung Norden. 273 Kilometer lang ist ihr Weg in der Schweiz auf dem sie alsbald zum wasserreichstem Fluss der Schweiz wird (erst nach der Mündung in den Rhein wird dieser zum größten Strom der Schweiz). Am Oberalppass entspringt der Vorderrhein. Zunächst fließt er direkt nach Osten um dann später als Rhein rund 375 durch die Schweiz und an der Schweizer Grenze entlang. 

Hier vereinen sich Vorderrhein und HInterrhein zum Rhein

Dem Rhein entlang verläuft die nationale Fahrradroute Nr. 2. (beginnend am Quellfluss Vorderrhein). Dank guter Ausschilderung und der Darstellung in gedruckten und digitalen Karten ist eine Radreise entlang des Rheins für jedermann problemlos machbar. Eine Routenbeschreibung ist hier also nicht  erforderlich sondern hier präsentiere ich eine reich bebilderte Zusammenfassung besonderer Impressionen und Highlights, die einem entlang der Tour begegnen. 

Der Rhein

Für den Rhein gibt es zwei Quellregionen, eine für den Vorderrhein und eine für den Hinterrhein. Nach jeweils gut 50 Kilometern Solovorstellung vereinen sich der Vorder- und der Hinterrhein zum Rhein.

Hinterrhein 

Am San Bernhardino Pass liegt das Quellgebiet des Hinterrheins. Auf seinem Weg bis zum Zusammenfluss mit dem Vorderrhein passiert er zwei beeindruckende Schluchten. Die weithin bekannte Via Mala und die weniger bekannte, aber nicht minder attraktive Roflaschlucht

Via Mala

Roflaschlucht

Zwischen der Roflaschlucht und der Via Mala kommt man an der Ortschaft Zillis vorbei. Ein Besuch der Kirche St. Martin lohnt, denn im Innern wartet eine beeindruckende romanische Holzdecke auf die Besucher.

Zillis St. Martin

Vorderrhein

Am Oberalppass hingegen starten die Wasser des Vorderrheins ihren Lauf, der sie alsbald durch die Surselva führt. Ein großartiges Tal mit der Klosterstadt Disentis und gelebter rätoromanischer Kultur und Sprache. Auch der Vorderrhein hat landschaftliche Höhepunkte zu bieten. Keine engen, klammartigen Schluchten sondern die großartige, weitläufige Ruinaulta, die Rheinschlucht oder der Grand Cannon der Alpen – allesamt Bezeichnungen für den spektakulären Durchbruch des Vorderrheins am Flimser Bergsturz. 

Der Rhein

Bald danach, bei der Ortschaft Reichenau treffen Vorderrhein und Hinterrhein zusammen und streben nun als Rhein der Nordsee zu.

Die erste größere Stadt am Rhein ist Chur, ein Ort der sich auch mit dem Attribut „Sonnenseite Stadt der Schweiz“ schmückt. 

Heidi

Nun fließt der Rhein durch die Bündner Herrschaft und vorbei am Heididorf Maienfeld, in dem die berühmteste Schweizerin – Heidi – beheimatet ist. Auf der anderen Rheinseite, also linksrheinisch liegt der Kur- und Badeort Bad Ragaz.

Der Rhein als Grenzfluss Lichtenstein 

Der Rhein knickt jetzt scharf nach Norden ab und fungiert nun lange Zeit als Grenzfluss. Erst bei Schaffhausen ist er nochmals für wenige Kilometer ein Schweizer Fluss, bei dem beide Ufer auf Schweizer Staatsgebiet liegen. 

Nach diesem markanten Richtungswechsel begleitet rechtsrheinisch das Fürstentum Lichtenstein auf knapp 30 Kilometern den Fluß. Bei Vaduz grüßt hoch über der Stadt das Schloss des Fürsten.

Der Rhein als Grenzfluss Österreich

Flach und eher unspektakulär strömt nun, eingedeicht, der Rhein dem Bodensee zu. Die letzten Kilometer fließt das meiste Wasser im sogenannten Neuen Rhein geradewegs in den See, während sich das Delta am Alten Rhein als prächtiges Naturschutzgebiete entwickelt hat. 

Bodensee

Spannend ist der Weg durch den Bodensee. Viele Zuflüsse speisen den See und somit den Rhein. Bei Konstanz zwängt es sich als Seerhein zwischen Altstadt und Paradies linksrheinisch und Petershausen rechtsrheinisch hindurch. Im Untersee entfaltet sich der Rhein noch einmal, doch bei Stein am Rhein endet der See endgültig. Die Schiffe der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein AG fahren weiter bis nach Schaffhausen. Schiffbar ist der Rhein übrigens schon seit Rheineck, von wo aus Kursschiffe bis Rorschach fahren. Auf dem Bodensee verkehren Fähren zwischen Friedrichshafen und Romanshorn sowie zwischen Meersburg und Konstanz – und nicht zu vergessen die großen Passagierschiffe der Bodenseeschiffahrtsbetriebe aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Da der Bodensee eine sehr beleibte Ferienregion für Deutschland, Österreich und Schweiz ist, ist natürlich sehr viel Betrieb und die touristische Infrastruktur ist sehr gut ausgebaut – Bäder, Cafés, Uferpromenaden, Yachthäfen usw.. Es ist aber auch sehr viel Betrieb auf den markierten Radwegen in Seenähe, vor allem auf dem Bodenseeradweg, der einmal rund um den See führt. Es kann sich also lohnen den einen oder anderen Abschnitt zwischen Rheineck und Kreuzlingen ein paar Kilometer landeinwärts zu fahren.

Der Seerhein zwängt sich bei Konstanz durch eine kurze Engstelle, fließt an der Gemüseinsel Reichenau vorbei und fließt dann als Hochrhein nach Westen.

Rheinfall

Nicht bei Schaffhausen sondern bei Neuhausen stürzt sich der Rhein in die Tiefe. Der Rheinfall ist ein beeindruckendes Naturschauspiel dass von den beiden Ufern ganz unterschiedliche Erlebnisse und Eindrücke ermöglicht.

Der Rhein als Grenzfluss Deutschland 

Jetzt schlängelt sich der Rhein an der Grenze zu Deutschland entlang. Von Süden münden nach und nach die großen Flüße Thur, Töss und Aare in den Rhein und machen ihn zu einem gigantischen Strom. Auf diesem Abschnitt reihen sich nun auch die Kraftwerke, die den Rhein durch Turbinen zwängen, um so Energie für die Menschheit zu gewinnen.

Der Rhein als Tor zu den Weltmeeren

Bei Basel schließlich ist der Rhein nochmals ganz kurz ein Schweizer Fluß mit dem rechtsrheinischen Kleinbasel und dem linksrheinischen Großbasel. Basel ist die Verbindung der Schweiz mit den Weltmeeren, denn die Flußschiffe fahren von hier mit ihrer Fracht bis nach Rotterdam an der Nordsee.

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