Ausflugs- und Aussichtsberg Monte Generoso
Staatsgrenze auf dem Gipfel
Nur ein Schritt ist nötig, um von der Schweiz nach Italien zu gelangen. Die Möglichkeit dazu gibt es zum Beispiel auf dem Gipfel des Monte Generoso. Ein Ausichts- und Ausflugsberg ganz im Süden des Tessin. Der Gipfel erreicht immerhin eine Höhe von 1701 Metern.
Bequeme Anreise auf den Monte Generoso
Von der Autobahnauffahrt Mendrisio kommt man zügig nach Capolago zur Talstation der Zahnradbahn, mit der man bequem bis zu der 100 Meter unterhalb des Gipfels befindlichen Bergstation gelangt. Selbstredend ist Capolago auch Bahnstation im Netz der Tessin-S-Bahn TILO und somit aus Lugano mehrmals in der Stunde erreichbar.
Spektakuläre Zahnradbahn auf den Monte Generoso
Schnell klettert die Bahn, deren Trasse vor steile Bergflanken geklebt ist, nach oben. Beim Blick zurück verschwindet der Luganersee bald aus dem Sichtfeld und nach einer getunnelten 180-Gradkurve erreicht man die Station San Nicola, an der auch ein schmales Sträßchen vorbeiführt, das die Almen rund u. das Valle Dell Alpe erschließt.
Weniger spektakulär aber noch immer beeindruckend steil geht es nun durch Wälder nach oben bis zur nächsten Station Bellavista. Der Name ist Programm. Von der nahegelegenen Aussichtskanzel bietet sich ein weit schweifender Blick über den Luganersee bis zur Cereisohalbinsel.
Nach einem weiteren Tunnel ist die Baumgrenze erreicht und die Bahntrasse führt nun durch offenes Gelände bis zur Bergstation.
Bergstation von Mario Botta
Der monolithische Bau ist einer Blüte nachempfunden und wurde von dem berühmten Tessiner Architekten Mario Botta entworfen und trägt den Eigennamen Fiore di Pietro (Steinblume). Botta begegnet man im Tessin übrigens immer wieder, ganz gerne auf exponierten Lagen aber auch ganz banal mit Zweckbauten im städtischen Gebiet. Die Fiore di Pietro beherbergt ein großzügiges Selbstbedienungsrestaurant, das neben der fantastischen Aussicht (nicht von allen Plätzen) eine abwechslungsreiche Auswahl zu moderaten Preisen anbietet. Bei gutem Wetter sind die Plätze auf der Terrasse natürlich schnell besetzt. Direkt neben der Terrasse verläuft in einem spitzen Winkel die Staatsgrenze zwischen der Schweiz und Italien.
Gipfelerlebnisse auf dem Monte Generoso
Der Aufstieg zum in nördlicher Richtung und 100 Meter höher gelegenen Gipfel des Monte Generoso führt über italienisches Hoheitsgebiet. Ein Aufstieg der von der Terrasse aus fast nur „durch die Schweiz“ führt, war bei unserem Besuch gesperrt. Ist aber egal, denn Zollbeamte waren da oben auf 1600 Metern weit und breit keine zu sehen. Diesen einzigen Schritt, mit dem man von der Schweiz nach Italien und wieder zurück wechseln kann, tut man entweder auf dem Gipfel des Monte Generoso, oder ganz bequem am östlichen Ende der Terrasse.
Ein schönes Panorama gibt es aber nicht nur auf dem Gipfel, sondern auch auf einer kleinen Aussichtsplattform im Westen in der Nähe des großen Funkturms. Die letzten Meter sind zwar auch ein bewegter Pfad, aber die Plattform ist recht bequem zu erreichen.
Praktischer Tipp für einen Besuch des Monte Generoso
Das Bergerlebnis ist selbstredend intensiver, wenn man einen Berg mit Muskelkraft anstatt mit technischen Aufstiegshilfen erklommen hat. Reizvoll ist am Monte Generoso eine Kombination aus Wanderung und Fahrt mit der Zahnradbahn. Bei der Bergfahrt steigt man an der Station Bellavista aus. Nach Norden über die Gleise sind es nur wenige Schritte bis zum Aussichtspunkt mit Panoramablick. Ausserdem könnte man sich im Buffet Bellavista (zur Zeit im Umbau) etwas stärken oder auf der Terrasse einen Espresso trinken und den auf- und abfahrenden Zügen zuschauen.
Kleine Wanderung am Monte Generoso
Aber hier ab Bellavista soll mit dem Aufstieg bis zur Bergstation begonnen werden. Technisch nicht anspruchsvoll geht es auf einer Distanz von ziemlich genau 3 Kilometern über knapp 400 Höhenmeter hinauf bis zur Bergstation. Der Wegverlauf folgt mehr oder weniger dem Verlauf der Zahnradbahn.
Zunächst schlängelt sich der Weg durch den lichten Bergwald nach oben, während die Bahn in einem Tunnel verschwindet. Nun verläuft der Weg oberhalb der Gleise, bis diese niveaugleich gequert werden. In weitem Bogen schlängelt sich der Weg sanft aufwärts. Der Blich schweift nach Südwesten nach Muggio. An einem leichten Kamm knickt der Weg scharf na h Norden ab und verschwindet nochmals für einige Meter in einem schattigen Wäldchen. Nach einem weiteren Halbbogen erreicht man den nächsten Kamm und noch einmal knickt der Weg scharf ab und es folgen ein paar schattige Meter. Nun sieht man bereits die Fiore di Pietro. Doch es täuscht, denn noch sind 170 Höhenmeter im offenen Gelände zu bewältigen – und die ziehen sich doch ganz schön. Dafür wird man oben mit der leistungsfähigen Gastronomie in Botta‘ s Steinblume entlohnt.
Beim Fahrkartenkauf lohnt sich diese Teilwanderung übrigens nicht. Zwei Einzeltickets kämen teurer als komplett rauf und runter zu lösen. Aussteigen darf man ja trotzdem wann und wo man will.