Murten oder Morat – so oder so eine tolle Stadt
Ein schönes mittelalterliches Kleinod ist die Stadt Murten mit einer sehr gut erhaltenen Stadtmauer, die sich, einmal abgesehen vom Steilufer zum See, um die ganze Altstadt zieht und die begehbar ist. Die Hauptgasse, im Zentrum weist Laubengänge auf, wie der große Nachbar Bern. Die parallelen Nebenstraßen, auch Murten weist einen geplanten Grundriss auf, sind nicht minder idyllisch und laden zum Verweilen ein. Das Flair in der überschaubaren Altstadt ist reizvoll. Vor den Mauern der Stadt findet man alle infrastrukturellen Einrichtungen (Supermärkte, Bahnhof, Bäder, Sport, usw.)
Murten als Urlaubsbasis:
Murten eignet sich aufgrund seiner zentralen Lage ideal als Basis für einen längeren Urlaub. Bern ist gleich um die Ecke. Jura und Genfer See sind nicht weit und das 3-Seen-Land ist vor der Haustür. Schön ist zum Beispiel eine Nachmittagsradtour rund um den Murtensee. Man kann aber auch weiter radeln und mit der Bahn erreicht man viele Ausgangspunkte für größere Touren.
Murten liegt am Röstigraben, ist also zweisprachig
Murten ist eine zweisprachige Stadt. Sie liegt direkt an der Sprachgrenze zwischen der französischen und der deutschen Schweiz. Ebenfalls zweisprachig sind noch Freiburg/Fribourg und Biel/Bienne. Diese Sprachgrenze wird auch gerne als Röstigraben bezeichnet, doch es sind nicht nur die beiden Sprachen die hier aufeinander treffen es sind grundverschiedene Kulturen: die Kultur der Deutschschweizer und die Kultur der Romandie.
Die Bezeichnung Röstigraben leitet sich von den kulinarischen Unterschieden her. In der Deutschschweiz gelten die Rösti quasi als Nationalgericht, in der französischen Schweiz sind sie verpönt.
Gerade in den letzten Jahrzehnten des 20-ten Jahrhunderts hat das Schweizerdeutsch das Hochdeutsche in Funk und Fernsehen fast verdrängt, was das Verständnis der Romands, die in der Schule Hochdeutsch lernen, erschwert und den Graben vertieft hat. Der Röstigraben durchzieht an der Sprachgrenze die ganze Schweiz und der Röstigraben ist nachhaltig – „Die Schweizer verstehen sich gut, weil sie einander nicht verstehen“, lautet eine Weisheit der Waadtländer. Eine andere ergänzt: „Die Schweiz ist mehrsprachig; die Schweizer sind es nicht.“