Der Furkapass mit dem Fahrrad von Ost nach West
In den Schweizer Zentralalpen gelegen, bildet der Furkapass eine wichtige Verbindung in Ost-West Richtung längs des Alpen Hauptkamms. Die direkte Verbindung zwischen Rheintal und Rhonetal führt über den Furkapass und den Oberalppass. Dazwischen liegt noch das Urserental – ein Hochtal im Gotthardmassiv mit dem Hauptort Andermatt.
Andermatt ist per Zug gut erreichbar und somit ein idealer Ausgangsort für eine Radtour über den Furkapass. Entlang des Talbodens der Urseren zieht es Richtung Westen langsam bergan bis man nach Realp kommt. Unterwegs fährt man noch durch Hospental – hier zweigt die Passstraße hinauf zum Gotthard Richtung Süden ab.
Ab Realp geht´s dann richtig zur Sache. In engen Serpentinen geht es hinauf bis zum Weiler Galenstock. Jetzt kommt der fahrtechnisch unangenehmere Teil des Furkapasses. Scheinbar ewig lang, zieht sich nun die Straße immer am Hang entlang. Fast geradewegs und scheinbar nur leicht steigend. Doch der Schein trügt gewaltig. Es geht richtig stramm nach oben. In Tiefenbach gibt es eine Gelegenheit zur Rast. Man sollte sich gut überlegen, ob man da einfach dran vorbei fährt, denn die Passhöhe war bei unserer Reise nicht bewirtet (auch kein Imbiss). Wenn nach der langen geraden Rampe wieder ein paar Serpentinen kommen, dann ist man auch schon fast oben.
Die Kantonsgrenze liegt direkt auf der Scheitelhöhe des Furkapass
Am Pass liegt die Kantonsgrenze zwischen Uri und Wallis. Der Blick Richtung Wallis ist toll, Wenn man ein paar Meter bis zur ersten großen Rechtskurve weiter fährt. Die Abfahrt vom Furkapass nach Gletsch liegt spektakulär am Hang mit großzügigen Serpentinen. Noch in der ersten Hälfte der Abfahrt befindet sich der Zugang zum Rhonegletscher, bzw. dem Rest vom Gletscher, der noch übrig ist. Ein Stopp lohnt, denn im Eingangsbereich zum Gletscher gibt es anschauliche Bilddokumente über den spektakulären Rückgang des Gletschers in jüngster Zeit.
Unten in Gletsch zweigt die Straße zum Grimselpass ab, über den man hinüber ins Berner Oberland kommt. Es geht aber nochmals rund 400 Höhenmeter hinuntner bis man nach Oberwald kommt. Da auch hier die Bahnlinie wieder zutage tritt, die in Realp in den Furk-Baisstunnel verschwunden ist, muss Oberwald als Endpunkt des Furkapasses betrachtet werden. Der Name Oberwald verrät es, dieser Teil des Wallis – das Obergoms – ist deutschsprachig. Dessen ist man sich nicht unbedingt bewusst. Noch ein interessantes Indiz. Der Fluss der dem Rhonegletscher entspringt heißt Rotten (die deutsche Variante der Rhone).