Kapellen am Ufer des Obersees
Bei einer Radtour am Obersee, also dem Teil des Zürichsees der östlich des Seedamms von Rapperswil liegt, fallen in Ufernähe gleich mehrere alte Kirchen und Kapellen auf. Wir befinden uns an dem Teil des Zürichsees der zum Kanton St. Gallen gehört. Von daher ist es vielleicht auch nicht ganz erstaunlich, dass wir hier auf vorwiegend katholische Gotteshäuser stoßen.
Am östlichsten Zipfel des Sees liegt Schmerikon. Hier münden der Linthkanal, die Alte Linth und der Habach in einem weiten Delta in den See. Am Nordufer des Sees, immer in Richtung Westen fahrend grüßt bald die auf einer Halbinsel liegende Kapelle St. Meinrad – geweiht dem Heiligen Meinrad, der auf dem Etzel Pass einst in einer Einsiedelei lebte. Zugangsmöglichkeit besteht vom benachbarten Lohhof, der auch bewirtet ist.
In Bollinger grüßt etwas erhöht gelegen die Pfarrkirche St. Pankraz. Der kurze Aufstieg lohnt schon allein wegen der herrlichen Aussicht, die man vom Kirchenvorplatz hat. Aber auch ein Blick ins Innere lohnt. Es fällt auf, dass die Stuckornamente eine gewisse Ähnlichkeit mit der Klosterkirche in St. Gallen aufweisen. Zwischen dem Stuckwerk ist die Kirche mit einem reichen Bilderschmuck gesegnet.
In Wurmsbach reckt der nächste Kirchturm seine Spitze in den Himmel. Er gehört zur Klosteranlage Mariazell. Das Kircheninnere ist funktional modern und die Klosteranlage nur eingeschränkt zugänglich, da das Kloster von Zisterzienserinnen bewohnt ist und ein Mädcheninternat angegliedert ist.
In Jona steht mit der Busskirch ein recht imponierendes Bauwerk am Schilfufer des Sees., das dem heiligen St. Martin geweiht ist. Nach einem Blick ins Innere führt der Weg immer direkt am Schilfgürtel entlang bis zur Holzbrücke, die von Rapperswil nach Hurden führt.
Über diese Brücke führt der Schwabenweg, ein historischer Weg den schon seit Jahrhunderten die Jakobspilger auf ihrem Weg ins ferne Santiago gegangen sind. Gleich zu Beginn des Steges trifft man auf das „Heilig Hüsli“, eine winzige Kapelle, die vermutlich schon beim ersten Brückenbau entstanden ist. Im Innern erinnert eine Installation an den historischen Bezug zu den Jakobspilgern, die hier entlang gekommen sind.
Am Ende des Holzstegs gelangt man nach Hurden und noch einmal grüßt eine Kapelle in prominenter Lage, direkt am Ufer des Obersees. Direkt gegenüber der Kapelle zu Ehren der heiligsten Dreieinigkeit befinden sich zwei Gasthöfe, in denen sich die Kapellentour stilvoll beenden lässt.