Lausanne, eine steile Stadt – in vielerlei Hinsicht
Lausanne ist eine der wenigen Schweizer Städte, die es auf über einhunderttausend Einwohner bringen. Mit anderen Großstädten teilt die Stadt das wunderbare Schicksal direkt an einem der großen Seen zu liegen. In dem Fall ist es mit dem Genfer See, oder dem Lac Léman, wie er im Französische auch gerne genannt wird, sogar der zweitgrößte See Mitteleuropas, den sich die Schweiz allerdings mit Frankreich teilt.
Lausanne liegt also direkt am Genfer See und doch reicht die Stadt weit hinauf in die Hügel des Jorat. Insgesamt erstreckt sich das besiedelte Gebiet über eine Höhendifferenz von annähernd 500 Höhenmeter. Für Fahrradtouren ist das schon eine ganz ordentliche Steigung und somit ist auch offensichtlich „Lausanne ist keine Fahrradstadt“.
Radfahren in Lausanne
Natürlich kann man in Lausanne Radfahren, es muss ja nicht immer vom See bis ganz hinauf sein, man kann auch bergab radeln und das Rad mit dem öffentlichen Nahverkehr wieder nach oben transportieren – vorzugsweise mit der U-Bahnlinie M2.
Überhaupt, der Nahverkehr in Lausanne ist allerbestens ausgebaut, mit Taktzeiten auf die manch andere Großstadt neidisch wäre. So wird der etwas schwierigen Topographie der Stadt der Schrecken genommen, da man auch ohne Fahrrad überall und schnell hinkommt. Ein Kuriosum sollte hier auf jeden Fall erwähnt werden, zumal es vielleicht nicht jedem Besucher augenfällig wird, oder sollte man besser sagen akustisch wahrgenommen wird. Bei der Stationsansage auf der Metrolinie M2 haben sich die Verantwortlichen, sagen wir mal recht kreativ gezeigt. Vor jeder Ansage erklingt eine individuelle Geräuschkulisse, die einen gewissen Bezug zur nächsten Station herstellt. Mit dem Glockengeläut der Kathedrale bei der Station Bessières fällt die Zuordnung noch am einfachsten.
Somit hätten wir auch das Thema Sehenswürdigkeiten erreicht.
Also im Zentrum steht unübersehbar die Kathedrale, deren Besuch lohnt und auch die 5 Franken für die Turmbesteigung sind gut investiertes Geld. Eine Einzigartigkeit in der globalen Museumslandschaft stellt sicher das Olympische Museum dar. Ein sehr modern und ansprechend gemachtes Museum, das auch die emotionalen Aspekte der olympischen Spiele der Neuzeit berücksichtigt. Das in Lausanne das IOC seinen Sitz hat, erklärt dieses einzigartige Kulturangebot und die das schmückende Attribut „Capitale Olympique“, das Lausanne im Logo führt. Da nur Französisch und Englisch als olympische Sprachen gelten, beziehen sich auch die Erklärungen im Museum auf diese beiden Sprachen.
Das Zentrum von Lausanne
Wie vielen andere Städte besitzt auch Lausanne einen quirliger Innen- und Altstadtbereich. Hervorzuheben wären hier jedoch die drei großen Brücken, die das Tief eingekerbte Flontal überspannen und durchaus bemerkenswerte Panoramen ermöglichen.
Grün in Lausanne
Auch ist das Stadtgebiet mit einigen Parkanlagen durchsetzt, von denen aus sich fast immer tolle Fernsichten auf den Genfer See und – falls es tatsächlich klar sein sollte – bis weit hinein in die Savoyer Alpen ergeben. Quasi der Höhepunkt der Parkanlagen findet man ganz unten am See – die Uferpromenaden in Ouchy. Yachthafen, Grünanlagen mit thailändischem Tempel und die Schiffsanlegestation der CGN. Beim Blick nach Osten sieht man von hier aus auf die direkt vor den Toren von Lausanne befindliche Weinberglandschaft des Lavaux – ein Tagesausflug den man nach Möglichkeit mit einplanen sollte.