Radtour Murtensee
Wie wär´s mit einer Genussrunde um einen See, wobei der See nicht allzu groß sein sollte, also am besten genau so groß wie der Murtensee.
Ich schlage als Startort das Städtchen Murten vor. Murten hat einen schönen historischen Stadtkern, der sich zur abschließenden Einkehr bestens anbietet – oder natürlich als Pausenstopp, wenn der Startort woanders gewählt wird. Als Fahrtrichtung schlage ich entgegen dem Uhrzeigersinn vor, so hat man das topografisch anspruchsvolle Stück in der ersten Tourhälfte.
Durch den Murtensee verläuft der Röstigraben
Nachdem das Dörfchen Muntelier durchquert ist, fährt man am Nordostufer durch einen lichten Wald. Nach dem Wald hat man den zweisprachigen Abschnitt des Seeufers verlassen und befindet sich nun vollends in der französischsprachigen Schweiz. Mal so als Hinweis Murten oder Morat, Muntelier oder Löwenberg – beide Bezeichnungen sind gebräuchlich. Diese Zweisprachigkeit ist nichts Ungewöhnliches bei den Orten, die am Röstigraben liegen. Nicht mehr so Sugiez. Hier überquert man auch den schiffbaren Canal de la Broye. Über diese Wasserstraße und den Canal de la Thielle sind die drei Seen Murtensee, Bielersee und Neuenburger See auf gleichem Niveau miteinander verbunden. Der Bau diente dazu für die Hochwasser der Aare ein riesiges Speicherreservoir zu schaffen und die Flutspitzen abzupuffern. Deshalb wurde die Aare auch so umgeleitet, dass sie nun den Bielersee durchfließt.
Vom Mont Vully hat man einen guten Blick über den Murtensee
In Sugiez also lohnt es sich der ausgeschilderten Radroute hinauf auf den Mont Vully zu folgen. Gute 200 Höhenmeter steigt das Sträßchen hinauf, dafür gibt es aber auch einen Aussichtspunkt mit Panoramablick über die Weinberge, den See, auf das Städtchen Murten und bei klarem Wetter hinein ins Berner Oberland. Auf der anderen Seite sieht man auf den Neuenburger See und den wie eine Wand dastehenden Jura Südfuss.
(Wer die Steigung scheut, kann natürlich auch am Seeufer weiter fahren). Die Weiterfahrt durch die Weinberge ist abwechslungsreich und führt durch die Dörfer Lugnore und Mur wieder hinab an den See.
Weiter gehts bis Salavaux. Der Radweg entlang der Straße am Südwestufer ist etwas langweilig zu fahren. Vom See sieht man nichts, nur gelegentlich einen Campingplatz.
Abstecher nach Avenches
Beim Gehöft Le Bey bietet es sich deshalb an, den Radweg zu verlassen und durch die Felder einen Abstecher nach Avenches zu unternehmen. Die Stadt liegt auf dem Hügel und macht vor allem durch ein römisches Amviehtheater und andere römische Relikte auf sich aufmerksam.
Zurück an den Murtensee
Für die Weiterfahrt folgt man in Avenches zunächst am besten der Hauptstraße Richtung Murten. Am Ortsende biegt man nach links ab und fährt vorbei am Nespresso-Werk. Hier duftet es intensiv nach Kaffeerösterei.
In Faoug (oder Pfauen in deutsch) kann man nach dem Bahnhof die Straße verlassen und auf kleinen Wegen nach Murten zurück rollen. AmMurtensee komm man an kleinen Badeanstalten und mondänen Unterkünften und Villen vorbei.