Aareschwimmen in Bern
Sommerhitze verlangt nach Erfrischung, auch oder sogar ganz besonders in den Städten. Auch in der Bundeshauptstadt Bern, in deren Stadtgebiet die eine oder andere Badeanstalt beheimatet ist. Aber es gibt auch die Aare die sich, vom Berner Oberland kommend, in geschmeidigen Bögen um die Altstadt schlängelt und zum Aareschwimmen einlädt.
Ein Geheimtipp ist es nun beim besten Willen nicht mehr, denn es dürften in der Tat Tausende, wenn nicht sogar Zehntausend Schwimmer und Schwimmerinnen sein, die sich an heißen Sommertagen in die kühlenden Fluten der Aare stürzen. Vermutlich aber ist der Anteil der Nichtberner oder gar auswärtigen Touristen im Pulk der Menschenmassen eher gering, so dass das Aareschwimmen auf jeden Fall ein Tipp und eine Empfehlung wert ist.
Wie also gehts?
Es gibt zum Aareschwimmen zwei Schwimmstrecken. Einmal schwimmt man direkt auf die Altstadt mit dem Bundeshaus zu, beim der anderen Variante schwimmt man aus dem Stadtgebiet hinaus ins grüne, fast ursprüngliche Aaretal.
Schwimmen im ureigenen Sinn tut eigentlich niemand, sondern alle genießen es mit der Strömung flussabwärts zu treiben. Die Strömung allerdings ist sehr stark und man benötigt dann durchaus ein paar kräftige Arm- bzw. Beinbewegungen wenn man die Richtung beeinflussen möchte um beispielsweise die Ausstiegsstelle zu erreichen. Hilfreich ist eine Schwimmhilfe die für ein bisschen Auftrieb sorgt. Bewährt haben sich hier die Schwimmbeutel in denen dann gleich noch die Wertsachen und trockene Kleidung mitgeführt werden kann. Als Gast im Berner Hotel Alpenblick bekommt die Schwimmbeutel quasi als Inklusivleistung zur Verfügung gestellt.
Schwimmstrecke Nr. 1 für die Berner Aareschwimmer
Bei ihr ist das Marzili, das Berner Stadtbad an der Aare Dreh- und Angelpunkt. Am Marzili steigt man aus der Aare wieder heraus, viele deponieren hier ihre Kleider, in der Nähe des Bades gibt es Imbissangebote. Vom Marzili aus wandert man ungefähr 2 Kilometer Aareaufwärts bis zum Campingplatz Eichholz. Dort gibt es eine flache Einstiegsstelle an der man sehr bequem zu Wasser gehen kann. Über Treppen kann man auch schon vorher ins Wasser, wenn man nicht soweit laufen möchte. Aber Eichholz ist ein sehr guter Platz. Dann beginnt das Vergnügen und man treibt in 10 Minuten im erfrischend kaltem Wasser zurück zum Marzili. Ein- und Ausstieg befinden sich bei der Schwimmstrecke Nr. 1 am linken Aareufer. Auf dieser Strecke trifft sich auch das Gros der Aareschwimmer.
Schwimmstrecke Nr. 2 für die Berner Aareschwimmer
Auf dieser Strecke ist wesentlich weniger Betrieb, die Aare ist ein bisschen langsamer. Diese Schwimmstrecke führt aus der Altstadt heraus. Man sollte aber erst nach der Untertorbrücke einsteigen. Im Bereich des Bärengrabens und der Nydeggbrücke hat es noch ein paar tückische Felsen. Am besten steigt man am rechten Aareufer bei der Altenbergstraße ein. Linkes Aareufer geht auch, aber etwas weiter flussabwärts (nach dem Abenteuerspielplatz).
Im Wasser treibt man nun unter der Kornhausbrücke und der Lorrainebrücke und dann noch unter dem Eisenbahnviadukt hindurch. Hier sind es rund 1,7 Kilometer bis am rechten Ufer die unscheinbaren Anlagen des Lorrainebades auftauchen. Über rote Leitern steigt man hier wieder aus dem Wasser.
Vom Lorrainebad aus muss man den Aarehang auf einem Fußweg hinaufsteigen und sich zur nächsten Bushaltestelle begeben (10-15 Minuten Fußweg). Komfortabler aus dem Aaretal heraus kommt man am Marzili mit der gleichnamigen Standseilbahn, die einem in Bahnhofsnähe bringt.
Aareschwimmen rund um die Altstadt
Will man die beiden Schwimmstrecken nicht mehrmals schwimmen, dann kann mann die Schwimmstrecken auch kombinieren. In dem Fall empfehle ich vom Marzili aus am linken Aareufer bleibend bis zur Untertorbrücke zu gehen und über diese ans rechte Aareufer zu wechseln, wo es sehr bald eine Einstiegsmöglichkeit gibt.
Aareschwimmen außerhalb von Bern
Aareschwimmen gibt es natürlich nicht nur in Bern, sondern auch draußen in Feld und Flur, wo es viele geeignete Plätze gibt. Und selbst in Aarberg, wo die Alte Aare mit einem Bruchteil der ursprünglichen Wassermassen durchs Stadtgebiet schlängelt stürzen sich die Schwimmer in die Aare.