Bernhardiner, ein Hund der für die Schweiz unentbehrlich ist
Die Schweiz hat verschiedene Hunderassen hervorgebracht, bekannte Rassen wie den Berner Sennerhund oder den Appenzeller und weniger bekannte Rassen wie den Entlebucher Sennerhund oder den Weißen Schweizer Schäferhund. Eine Rasse jedoch steht auf direkter Augenhöhe mit den populärsten Synonymen für die Schweiz, eine Rasse die man salopp auch gerne mal als Schweizer Nationalhund bezeichnen möchte. Dabei stammen diese Hunde von der äußersten Peripherie der Schweiz, direkt an der Grenze zu Italien. Es ist die Grenze, die über den großen St. Bernhard Pass verläuft. Hier haben Chorherren die Bernhardiner gezüchtet, um sie den unmittelbaren Bedürfnissen entsprechend als Schutz-, Such- und Lawinenhunde einzusetzen.
Bernhardiner auf dem Großen St. Bernhard
Da der Pass ein extrem abgelegener Ort ist, hat die Fondation Barry (Stiftung) mit dem Barryland in Martigny einen Ort geschaffen, um allen Besuchern eine Begegnung mit den legendären Hunden vom Hospiz des großen St. Bernhard zu ermöglichen. Nebenbei kümmert sich die Fondation Barry auch um die Fortführung der Zucht der Berhardiner, wozu die Hunde auch stets längere Zeit auf der Passhöhe verbringen. Während der Sommermonate besteht die Möglichkeit, in Kleingruppen mit den Hunden geführte Bergspaziergänge zu unternehmen. Dafür muss man einen gewissen Aufwand betreiben (lange Anfahrt, Buchung im Vorfeld, Wetterunsicherheit), aber die Hunde in der gewaltigen Bergkulisse zu erleben ist sicher ein unvergessliches Erlebnis.
Wesentlich besser erreichbar und damit vor allem für Familien oder Menschen mit geringem Zeitbudget deutlich attraktiver ist das in Martigny befindliche Barryland.
Bernhardiner im Barryland
Das Barryland ist Zwinger, Museum und Streichelzoo in einem. Rund ein Dutzend Hunde werden in großzügigen „Hundesuiten“ gehalten, von denen aus die Hunde einen freien Zugang zum großen Freigelände haben. Die Anlage ist so konzipiert, dass für die Besucher vielfältige Möglichkeiten zum Beobachten der Hunde bestehen. Egal ob durch die großzügigen Fenster zwischen Hundesuiten und Flur, ob vom Steg der über einen Teil des Freigeländes führt oder vom kurzen Fußweg, der um das Freigelände herumführt. Das alles hat natürlich einen gewissen Zoocharakter, aber es ist ein recht gut gelungener Kompromiss, der dem Stiftungsziel (Begegnung Mensch – Bernhardiner) entspricht und den Hunden ein wesenstypisches Leben ermöglicht, in dem zum einen viel Platz für Ruhe ist und auch die gesellige Begegnung mit dem Menschen gegeben ist. So eignet sich ein Teil der Hunde in besonderem Maße für die mehrmals täglich statt findenden Streichel- und Fototermine mit den Besuchern aller Altersklassen – wann hat man wirklich mal die Gelegenheit so einen großen Hund zu knuddeln?
Ergänzt wird das Hundeerlebnis durch eine recht interessante Ausstellung im Obergeschoss des Barrylandes. Wirklich ziemlich alle Aspekte rund um das Thema Bernhardiner werden hier beleuchtet. Einziger Wermutstropfen sind die ausschließlich französischen Erklärungstexte. Über einen Barcode kann man sich jedoch die Texte in vier weiteren Sprachen (auch Deutsch) auf das eigene Smartphone laden (es besteht die Möglichkeit den hauseigenen WLAN-Dienst zu nutzen).
Egal ob oben auf dem Pass oder unten in Martigny im Barryland, mit den Tierpflegerinnen stehen den Besuchern äußerst zuvorkommende, kompetente und freundliche Ansprechpartner zur Verfügung.
Ausführliche Informationen zur Fondation Barry gibt es hier
Um den Besuch des Barryland vorzubereiten gibt es hier wertvolle Informationen
Der Bernhardiner als Schweizer Nationalhund
Vielleicht auch noch interessant dürfte die Tatsache sein, dass der Berhardiner tatsächlichen seit 1884 als Schweizer Nationalhund gilt. Außerdem war Barry „der“ legendäre Bernhardiner, der in 12 Jahren zu Beginn des 19-ten Jahrhunderts rund 40 Menschenleben gerettet hat und somit dem ausnehmend guten Ruf dieser Hunderasse den Weg geebnet hat. Ein Ruf, dem auch die Stifter der Fondation Barry gerne nacheifern.
Die beiden haben’s inzwischen auch zu YouTube Stars geschafft