Guarda – das Dorf, das jedes schweizer Kind kennt
Im Unterengadin liegen die Dörfer manchmal weit oberhalb des Talbodens, durch den sich der Inn zwängt. Hier oben an den Hängen liegt auch das Dorf Guarda, das zu mindestens schweizweit eine gewisse Berühmtheit genießt. Hier hat die Autorin Selina Chönz die Geschichte vom Schellenursli verortet.
Die Geschichte vom Schellenursli spielt hier – in Guarda
„Hoch oben in den Bergen, weit von hier, da wohnt ein Büblein so wie ihr“, beginnt die Geschichte. Es ist die Geschichte vom Schellen-Ursli.
Die Geschichte spielt in Guarda, einem Engadiner Dorf im Kanton Graubünden in der Schweiz. Kern der Geschichte ist der „Chalandamarz“, ein Brauch der alljährlich am 1. März durchgeführt wird. Die Tradition will, dass im Frühling der Winter mit lautem Glockengeläut der Engadiner Kinder ausgetrieben wird.
Das Dorf hat sehr schöne alte Bausubstanz. Es lohnt sich den etwas mühsamen Weg nach oben in Angriff zu nehmen – gerade auch mit dem Fahrrad.
Rundgang in Guarda
Im Dorf gibt es einen ausgeschilderten Rundweg auf den Spuren des Schellenursli. Hier steht natürlich auch das Haus, dass der Autorin Selina Chönz bzw. dem Zeichner Alois Carigiet als Vorlage gedient hat.
Hier noch kurz die Geschichte vom Schellenursli:
Der Protagonist, der Bub Ursli, hat nur ein kleines Glöckchen für den „Chalandamarz“. Er wird von den anderen Dorfknaben deswegen gehänselt und will es nicht akzeptieren, dass er am folgenden Tag beim Umzug am Ende mitgehen muss. Er erinnert sich an die grosse Kuhglocke, die in der sommerlichen Alphütte im Maiensäss hängt. Kurzentschlossen nimmt er den abenteuerlichen Weg durch tiefen Schnee auf. Währenddessen sorgen sich die Eltern, beim Eindunkeln sucht das ganze Dorf nach dem kleinen Ursli. Doch der ist glücklich im tief verschneiten Maiensäss angekommen. Als Ursli am nächsten Tag zu Hause mit der grossen Glocke wieder aufkreuzt, ist die Erleichterung gross. Da der Ursli nun die grösste Glocke mitbringt, darf er schliesslich den Umzug anführen.
Der Chalandamarz ist ein Brauch des romanischsprachigen Teils des Schweizer Kantons Graubünden, der am 1. März jedes Jahres gefeiert wird
Heute zieht die Schuljugend an diesem Tag singend und schellend durchs Dorf, um den Winter zu vertreiben. Die genaue Durchführung der Festivitäten unterliegt von Dorf zu Dorf merklichen Unterschieden.