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Wasserschloss Schweiz

Ein durchaus vieldeutiger Begriff verbirgt sich hinter dem Wort „Wasserschloss“. Kennt die Schweiz doch auf ihrem Bundesgebiet das Wasserschloss Europas, das Wasserschloss Schweiz und natürlich ungezählte Wasserschlösser, wie z.B. das Schloss Hallwyl oder das Wasserschloss Chillon im Genfer See.

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Wasserschloss von Europa und von der Schweiz

Das Wasserschloss Europas bezeichnet die Hochgebirgsregion rund um das Gotthard-Massiv in dem die Flüsse Ticino, Rhein, Rhone, Reuss und Aare ihre Quellen haben. Beim Wasserschloss der Schweiz hingegen handelt es sich um die Stelle, an der sich auf engstem Raum die wasserreichen Alpenflüsse Aare, Reuss und Limmat vereinen. Nicht ganz in der Mitte zwischen Zürich und Basel liegt das kleine Städtchen Brugg. Namensgebend für Brugg ist die Brücke, die sich hier an einer extremen Engstelle über die tief ins Juragestein eingekerbte Aare spannt. Auf zig Kilometern ein breiter Strom, zwängen sich hier die Wassermaßen der Aare durch einen nur 15 Meter breiten natürlichen Kanal.

Aare, Reuss und Limmat bilden das Wasserschloss der Schweiz

An der Brücke von Brugg soll der Startpunkt für eine Fahrradrundfahrt sein, bei der die geballte Wasserkraft, die dem Wasserschloss eine einzigartige Charakteristik beschert, erlebbar wird. Man folgt den Ufern von Aare, Reuss und Limmat und wirft so gut es geht einen Blick auf die Mündungsbereiche der beiden wasserreichen Aarezuflüsse. Im Wasserschlossgebiet gibt es insgesamt 23 Brücken, die über die Triebwerkskanäle sowie über die Haupt- und Nebenströme der Flüsse Aare, Limmat und Reuss führen. 13 davon werden bei der Rundfahrt angefahren und ermöglichen immer wieder den direkten Blick auf das fließende Wasser. 

Zur besseren Orientierung bei soviel Wasser sind die Bildinhalte beschriftet

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Den vorgeschlagenen Routenverlauf findet man über diesen Link bzw. am Ende der Seite. Noch ein paar Bemerkungen zur Route: 

Die Aare im Wasserschloss

Aare: die Aare ist vielfältig. Von der Engstelle am Startpunkt bis zur Hochbrücke über den breiten Strom bei Stilli. Ein paar größere und diverse kleinere Inseln finden sich im Aareflußlauf. Am linken Uferbereich, auf Höhe der Aarebrücke Vogelsang wird Wasserschlossreis angebaut. In der Tat, da wächst Reis in typischer Nasskultur.

Die Reuss im Wasserschloss

Reuss: die Reussmündung ist sehr gut zugänglich. Fast auf Wasserhöhe blickt man bei einem alten Schützenbunker, der einmal Teil der nationalen Verteidigungsstrategie Reduit war, auf die beiden Ströme. Eine Etage höher hat man von der Eisenbahnbrücke aus einen schönen Überblick. Direkt an den Pfeilern der Eisenbahnbrücke beginnen Fußwege am Reussufer. Der Weg am rechten Reussufer ist fast durchgehend problemlos fahrbar, sofern man sich nicht von der Singeltrailcharakteristik schrecken lässt. An ein paar wassernahen Abschnitten erscheint es jedoch ratsam das Fahrrad zu schieben. Im Waldbereicht stößt man noch auf typische Panzersperren, wie sie in der ganzen Schweiz für das Reduit errichtet wurden. Ein Zeichen für die wehrhafte Schweiz, das aber zusehends aus der Alltagswahrnehmung verschwindet.

Zeugnisse des Reduit im Wasserschloss
Panzersperren des Réduit

Die Limmat im Wasserschloss

Limmat: die Uferbereiche der Limmat sind schwerer zugänglich. Die Kraftwerksbereiche sind in der Regel Privatgelände und so stößt man gleich mehrfach an Wegführungen in Richtung Wasser, bei denen eine Passage untersagt ist. Die vorgeschlagene und selber gefahrene Route scheint diesbezüglich jedoch unkritisch. Bei der Wasserschlossgastronomie auf der Halbinsel Vogelsang führt die Route über einen Parkplatz der von einer offenen Schranke und einer geöffneten Zauntüre begrenzt ist. Falls diese Tore geschlossen sind, lässt sich der Parkplatz leicht umfahren. 

Gerade bei der Limmat könnte es sich lohnen, zu Fuß die Umgebungen der Kraftwerke zu erkunden.

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